Mittwoch, 4. März 2015
Die ersten fünf Fragen
[1] Der Kapitalismus führt zwangsläufig zu Armut und Hunger

In der Form des "rheinischen Kapitalismus" in Deutschland zur Zeit Ludwig Erhards und solange dieser fortwirkte, hätte ich das nicht unterschrieben.
Die Einführung von Hartz IV unter Gerhard Schröder hat meine Einschätzung jedoch geändert. Obwohl wir jetzt (endlich!) einen Mindestlohn haben, scheint sich die
Schere zwischen Arm und Reich in diesem Land zu spreizen. Beleg: Armutsbericht der Bundesregierung 2015.
Jedoch gebe ich zu bedenken: Wenn das - in dieser pauschalisierten Form - zuträfe, hätten wir, wir alle, die dies hier lesen, kein Dach über dem Kopf und nichts zu beißen.

[2] Der Kapitalismus muss überwunden werden, um die Herrschaft einer kleinen
Minderheit über die große Mehrheit abzuschaffen.

Das ist für mich linke Rhetorik. Wohlstand für alle ohne den Einsatz privaten
Kapitals wird es nicht geben.


[3] Kapitalismus führt zwangsläufig zu kriegerischen Auseinandersetzungen.

In dieser Frage bin ich noch unentschieden. Die Unterschiede zwischen Arm und
Reich nehmen zu, keine Frage. Wenn sich diese Entwicklung fortsetzt, kann das
irgendwann zu inneren Unruhen führen. Ob das zwangsläufig und immer so ist,
weiß ich nicht - und hoffe es nicht.


[4] Ich sehe die Gefahr eines neuen Faschismus in Deutschland.

Nein. Zwar ist deutlich wahrnehmbar, dass als rechts zu klassifizierende
Sichtweisen in diesem Land zunehmen. Jedoch sind das deutlich weniger als
für einen institutionalisierten Faschismus nötig wären. Sprich: Nur weil
dein Nachbar etwas gegen Ausländer hat, kann man das noch nicht auf die
Allgemeinheit übertragen.


[5] Kapitalismus führt letztlich zu Faschismus

Äh, nö!?

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